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Reisezeit

Mal so zwischendurch: Es ist Reisezeit!

Das merkt man nicht nur an den Temperaturen, sondern auch daran, dass die eine oder andere Geschäfts-Email mit einer Abwesenheitsnotiz beantwortet wird.

Bei mir trudelt aber auch schöne, hoffnungsvolle Post ein:

Reisen vorzubereiten macht viel Spass und steigert meine Vorfreude enorm. Während ich den Visumantrag für Azerbaijan selbst erledigt hatte, habe ich für Russland eine Visaagentur beauftragt.

Zur Sicherheit liegen jedenfalls auch wieder die passenden Papierkarten bereit und daraus kannst du bestimmt schon ablesen, wohin es in diesem Jahr gehen soll.

Als gesetzestreuer Bürger liegen für mich natürlich auch die passenden Führerscheine bereit. Das es vom internationalen Führerschein sogar zwei Versionen gibt, wusste ich bisher gar nicht. Für die Türkei (Variante links) benötigt man z.B. einen anderen als für Russland (Variante rechts).

Das irgendwer die Dinger überhaupt sehen will, glaube ich im Moment noch gar nicht, aber lassen wir uns mal überraschen…

Zwischenzeitlich habe ich mich in Malaga mal wieder mit der Elektromobilität beschäftigt. Den Elektro-PKW-Hype verstehe ich noch immer nicht so richtig. Ich meine, physikalisch finde ich das nicht zu Ende gedacht, vor allem wegen der Speicherprobleme und der Verluste. Wenn man den Strom – wie beispielsweise in Norwegen – komplett aus Wasserkraft bezieht, dann ist das prima, aber das können wir ja in Deutschland leider nicht.

Vielleicht schafft es aber mal jemand, mir den Sinn von Elektroautos zu erklären? Klar, wir brauchen Alternativen zum Verbrenner, aber: Echt jetzt? Elektroautos?

Lithium in Akkus aus Bolivien? Kobalt von Kindern im Kongo geschürft? Und das ist besser als ein Euro-6d-Temp-Diesel?

Na gut, in Malaga haben wir jetzt mal zwei E-Scooter ausgeliehen. Sowas wollte ich schon lange ausprobieren. Die stehen da auch überall rum und der Leihvorgang ist nach dem Laden einer passenden App (bei uns war es Lime) wirklich einfach und unkompliziert.

Einfach den Code auf dem Lenker mit dem Smartphone scannen, freischalten und los gehts. Lime verlangt 1 Euro für die Freischaltung und 15 Cent pro Minute.

Die Dinger machen wirklich Spaß und wenn man vorausschauend und entsprechend rücksichtsvoll unterwegs ist, sind E-Scooter auch nicht gefährlicher als Fahrräder.

Wir haben die Scooter dann zunächst mal rund um den Hafen ausprobiert.

Da das ziemlich gut funktioniert hat, wollten wir es wissen und sind auf den Berg zum „Castilo de Gibralfaro“ hoch. Das bedeutet immerhin einen Aufstieg von 0 auf 130 Meter, rund um den Berg bis hinauf zur Burgruine über den Dächern von Malaga. Für unsere beiden Scooter war das kein wirkliches Problem und nur an besonders steilen Stücken musste ich leicht mit dem Fuss unterstützen (nur, damit Carola mir nicht wegfährt…)

Wir waren jedenfalls beide beeindruckt vom Spaß mit den beiden Scootern. Nach zwei Stunden Fahrt und gut 16 Kilometern zeigte das Display noch die Hälfte der Ladekapazität. Das ist mal echt sinnvolle E-Mobilität für die City und eine Stadt mit diesen Fahrzeugen zu erkunden, macht sehr viel Spass!

Später haben wir dann noch Freunde am Flughafen abgeholt, während mir im dortigen Parkhaus eine bemerkenswerte Tafel mit den Parkgebühren auffiel. Man beachte die überaus genaue Angabe der Gebühren. Und da sage nochmal jemand, wir Deutschen wären penibel:

Beeindruckend finde ich immer noch die Gelassenheit der Spanier und das deutlich ruhigere Leben als „daheim“ in Deutschland.

Auch jetzt, nach eineinhalb Jahren Andalusien fällt es uns immer noch schwer, wenn wir zurück nach Deutschland müssen.

Zurück im Münsterland hatte ich dann noch einen Inspektionstermin meiner 1200er GS Adventure im Terminkalender und als Ersatzfahrzeug eine nagelneue BMW GS 850 bekommen:

Die Kurzversion: Ich war echt froh, als ich das Moped wieder abgeben durfte. Das einzige was ich an diesem Motorrad positiv erlebt habe, war das gut ablesbare TFT-Display. Alles andere, also z.B. Motor, Getriebe, Sitzposition, Handling, Windschutz fand ich echt schlecht. Aber ok, es gibt bestimmt auch dafür irgendeinen Markt…

Jedenfalls ist neue Technik nicht immer besser als das, was vorher ausgereift war. Die luftgekühlte 1200er Adventure in Deutschland ist von 2013 und hat mittlerweile knapp 60.000 Kilometer auf dem Tacho, aber sie funktioniert tadellos, ist zuverlässig und ich fühle mich damit sauwohl, es gibt einfach keinen Grund zu tauschen.

Nur die neue Yamaha Ténéré 700 interessiert mich echt brennend, aber das ist ein Thema für die zweite Jahreshälfte…

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