Unser neues Reisegefährt: Ein Ineos Grenadier Trialmaster.
Wer die letzten Berichte verfolgt hat, konnte das steigende Verlangen nach einem 4×4-Reisefahrzeug verfolgen. Den Grenadier haben wir im Dezember in Empfang nehmen dürfen und er soll uns ab nun auf unseren Reisen etwas mehr Platz bieten als ein Motorrad.
Das heisst nicht, dass ich ab jetzt auf Motorradreisen verzichten möchte, aber für die Reise zu Zweit darf es künftig ein kleines bisschen mehr Komfort sein.
Kurz zur Historie:
Wir wollten ein weiteres Fahrzeug für gemeinsame Reisen, alternativ mit etwas mehr Komfort als beim Motorrad. In 2021 haben wir mal einen Camper (Pössl) auf Kastenwagenbasis probiert, was aus verschiedenen Gründen gründlich daneben ging. Wir fanden das Ding fürchterlich. (Auch Ok: Tausende Menschen finde das toll…) Ein Camper schied damit für uns kategorisch aus.
Ich fand Autos immer schon toll und den alten Land Rover Defender besonders. Dann hatte ich den Defender als Reiseumbau in Marokko bewundert und zuletzt auf unserer Nordspanien-Tour 2023.
Verschiedene Nachteile, insbesondere Reparaturbedarf und vor allem die aktuellen Preise für gute Gebrauchtfahrzeuge, haben mich aber zögern lassen. Der letzte echte Land Rover Defender lief 2016 vom Band und gute Gebrauchte werden gefühlt mit Gold aufgewogen.
Im Spätsommer 2023 erfuhr ich von der Vorstellung des neuen Toyota Landcruiser, der in der ganz engen Wahl war, zusammen mit dem Ineos Grenadier, dessen Entwicklung ich schon länger verfolgt habe. Der Grenadier ist optisch näher am Defender und technisch näher am Offroad-Einsatz. So fiel die Entscheidung für den Grenadier.
Die ganzen technischen Details will ich nicht wiederholen, darüber wurde schon genug geschrieben. Nur soviel: Ich habe mich für den Trialmaster Diesel entschieden. Drei Differenzialsperren sind eine gute Basis fürs Gelände.
Der für uns nächste Händler ist Cotri in Malaga und wir konnten uns in eine bereits vorhandene Bestellung einkaufen. Ich habe mir zudem schriftlich zusichern lassen, einen Grenadier aus dem Modelljahr 2023 zu erhalten, also ausdrücklich ohne das „EU-ADAS-System„. (Was da mittlerweile aus Brüssel kommt, ruft nur noch Kopfschütteln hervor…)
So verging nicht sehr viel Zeit von der Order bis zur Lieferung. Im Dezember war es dann so weit und wir konnten das Auto abholen.
In Andalusien kann man sehr viel (legal) Offroad fahren, wohingegen man in Mitteleuropa schon froh ist, wenn man noch legal *onroad* fahren kann… Deshalb dauerte es nicht lange bis zum ersten entsprechenden Test in den Sierras. Ich denke, ich brauche noch viel Zeit um das Auto an seine Grenzen zu bringen. Erfahrungen mit Offroad-Fahrzeugen habe ich bis dato null und lerne gerade sehr viel.
Nun ist der Grenadier kein Camper, also haben wir unzählige Videos auf Youtube gesichtet und uns mit den Möglichkeiten zur passenden Ausstattung beschäftigt. Ein Innenausbau mit Schlafmöglichkeiten schied aus, also musste ein Dachzelt her. Zudem war mir recht schnell klar, dass ich eine Markise haben will, und zwar eine 270-Grad-Version, idealerweise freitragend, was zusammen schon ein entsprechendes Dachträgersystem voraussetzt. Passt sowas auf den Grenadier, zusammen mit einem Dachzelt? Keine Ahnung.
Die ganzen Teile nach Spanien zu bestellen, zusammen mit allen Komponenten und Anbauhilfen, war schon deshalb eine Herausforderung, weil es nur wenig Erfahrungswerte gibt. Für einen Defender sind die Teile und Möglichkeiten seit Jahrzehnten bekannt, aber für den Grenadier ist alles neu.
Per Zufall haben wir von einer Messe in Alicante gehört und sind dort hingefahren.
Auch abseits einer Campingmesse ist Alicante übrigens einen Besuch wert. (Wir fühlen uns trotzdem wohler in Andalusien)
Egal, das Jovive-Zelt haben wir uns hier live ansehen können und es gab noch einen sehr guten Messerabatt. Theoretisch hätten wir es wenige Tage später bereits montieren können, aber leider fehlten die speziellen Dachträger-Elemente aus Deutschland.
So hat es dann bis Mitte April gedauert, bis die wichtigsten Dinge montiert waren. Und bei der AluCab-Markise muss ich noch eine technische Individual-Anpassung vornehmen. Sie ist zwar schon funktionstüchtig, aber konstruktionsbedingt bin ich mit der Stabilität am Rhino-Rack-Träger nicht zufrieden und lasse mir gerade einen Adapter aus Stahl anfertigen.
Von Beginn an gut und bereits getestet ist das Dachzelt. Wir haben per Zufall festgestellt, dass das spanische Jovive-Zelt (Modell „Slim“) baugleich mit einer deutschen Variante ist. Die Höhe beträgt nur 20 Zentimeter im geklappten Zustand und mit 140 Zentimeter in der Breite bietet es ausreichend Komfort zu zweit.
Den ersten Komlpettaufbau probiere ich besser daheim, um unterwegs nicht zum Gespött der Camperszene zu werden.
Ich rechne damit, dass es eine ganze Weile dauern wird, bis die finalen Teile gefunden sind. Wahrscheinlich werden wir einige Dinge auch nochmal tauschen oder verändern, aber das kommt hoffentlich mit der Zeit und der Reiseerfahrung.
Unsere erste Tour wird jetzt eine Woche über Katalonien, die Pyrenäen, Frankreich, und Luxemburg nach Deutschland führen. Dort wird weiteres Equipment montiert.
Danach geht es in Richtung Sardinien. Den Norden der Insel haben wir 2016 schon mit dem Motorrad bereist, nun wollen wir uns auf den Süden konzentrieren.
Wenn alles gut läuft, kommt auch die neueste Auflage des Trackbook Sardinien noch rechtzeitig an. Das wäre fein, denn dann könnten wir den Grenadier auch fachgerecht bewegen…
Unsere bisherigen Erweiterungen:
Dachzelt Jovive Slim
Markise Alu-Cab 270 Grad freitragend
Backbone Kit für Dachträger (Taubenreuther)
3x Dach-Querträger Rhino-Rack 1650mm
Waschbecken und WC (Boxio)
Kühlschrank Dometic CFX3 25
…und etwas Camping-Zeug
Herfurtner hans 13/05/2024
Hallo Elmar, das Auto mit der Ausstattung gefällt mir brutal gut. Da bist super unterwegs, wo andere nicht hinkommen. Schade dass wir uns nicht in Marokko sehen, aber euch wünsche ich viel Spaß in Sardinien. Ist ja auch mit Jeep super. Ned nur mit Moped. Werde dich demnächst endlich mal anrufen. Ist immer was anders . Wann würde es mal passen für dich. Lg Hans aus Bayern
Wolfgang Friedrich 14/05/2024
Hallo Elmar
Ein sehr schönes Fahrzeug mit dem ich auch schon lange liebäugel.
Viel Spass bei deinen Fahrten und Reisen wo immer sie dch hinführen.
Wolfgang.
PS Im GS Forum bist du ja nicht mehr aktiv, hat das Gründe?
Elmar 14/05/2024 — Autor der Seiten
Hallo Wolfgang, ja, aus dem GS-Forum habe ich mich aus guten Gründen komplett verabschiedet.
Thomas 14/05/2024
Hallo Elmar,
wie immer, wieder ein unterhaltsamer Beitrag, auch wenn er sich nicht ums Motorrad dreht.
In welcher Gegend von Andalusien wohnst du?
Natürlich nur ungefähr, da mich interessiert, wo es schön auch mehrere Tage zu nächtigen.
Ich war im März mit dem Motorrad in Andalusien unterwegs. Das Hinterland hat mir sehr gut gefallen, schöne Strecken und angenehme Cafe-Bars um gemütlich die ein oder andere Pause zu machen. Der Küstenbereich, wo wir auch unsere Unterkunft hatten, hat mir eher nicht gefallen. Zu viele Hotels zu viele Touristen, zu wenig Spanien.
LG Thomas
Elmar 14/05/2024 — Autor der Seiten
Hallo Thomas, wir leben in der „Axarquia“ und ich empfehle dir die Gegend östlich von Malaga zwischen Benajarafe und Nerja. Da hast du eine super Ausgangsbasis für Touren, auch in die Sierras.
Alles westlich von Malaga finde ich, ähh, wie soll ich sagen: Bemerkenswert anders…