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Russland 2016: Kaliningrad

Meine Recherchen haben es schonungslos aufgedeckt: Opa wars! Schon er machte das Münsterland auf zwei Rädern unsicher und trug nicht mal Integralhelm und Warnweste… Spass beiseite, eigentlich geht es um die Suche nach meinen Wurzeln!

OpaMoped

Denn diese Wurzeln liegen zu Beginn des letzten Jahrhunderts in Ostpreussen und Brandenburg. Heute befinden sich die kleinen Orte in Polen und Russland, im letzteren Fall genauer gesagt in der Oblast Kaliningrad, dummerweise nur ganz knapp nördlich der Grenze zu Polen, somit ausserhalb der EU und visumpflichtig.

Schon im vergangenen Jahr hatte ich die Idee, das Geburtshaus meiner 2012 verstorbenen Grossmutter zu suchen, wenngleich ich mir nicht sehr viel Hoffnung gemacht hatte, den Ort auch tatsächlich zu finden. Einen Hinweis erhielt ich durch ihre alte Kennkarte:

Berta

Aha – „Neuendorfshof“ im Kreis Gerdauen, das sollte doch zu finden sein, dachte ich zunächst. Doch diesen Namen gibt es seit über 70 Jahren nicht mehr.

Ich habe dann zwischendurch immer mal wieder recherchiert und konnte die Lage recht ordentlich bestimmen: Neuendorfshof war eine Ansammlung von nur sechs Häusern bzw. Höfen, etwas nordwestlich von Gerdauen (Schelesnodoroschny/Железнодорожный) – auf dem Weg in das nur wenig grössere Neuendorf (heute Novoselki/Nowosjolki/Новоселки). Zudem habe ich erfahren, dass der Ort heute verlassen sein soll, sozusagen ein Geisterdorf. Und das sind perfekte Voraussetzungen um meine Neugier zu wecken!

Gewohnt hat sie dann später im nicht weit entfernten Abbarten (heute Prudy/Пруды). Und auch die Geschichte ihrer Flucht war spektakulär: Während viele Landsleute im Frischen Haff ihr Leben liessen, erwischte sie einen Eisenbahnzug Richtung Westen. Sie hatte sozusagen doppelt Glück und konnte vor der nahenden Front in Richtung Westen entkommen, verpasste nur um ein Haar bei Gotenhafen in Sichtweite das Auslaufen der Wilhelm Gustloff und kam später irgendwann unversehrt im Münsterland an.

Neuendorfshof ist auf Google Maps jedenfalls gerade mal eine kleine Siedlung, irgendwo im Nichts:

NeuendorfshofGoogleMaps

Für die Einreise in die Oblast Kaliningrad benötigt man ein Russland-Visum. In der Praxis stehen mir nur zwei Varianten zur Auswahl. Zum einen ein klassisches Touristenvisum, zum anderen das nur in der Oblast Kaliningrad gültige 72-Stunden-Visum. Letzteres ist zwar etwas teuerer, erfodert aber deutlich weniger bürokratischen Aufwand. (Die Fakten zum 72-Stunden-Visum ganz am Ende dieses Textes…)

Meine Reiseplanung musste ich übrigens schon ganz zu Beginn komplett umbauen, da die Einreise über Land mit dem 72-Stunden-Visum ausschliesslich über den Grenzübergang Gronowo-Mamonowo möglich ist. Andere Übergänge, inklusive dem größeren bei Bagrationowsk können mit dem 72-Stunden-Visum seit 2016 nicht (mehr) passiert werden.

Eine erste Idee war die Anreise mit der DFDS-Fähre über Kiel-Klaipeda, aber ich hätte dafür Kaliningrad komplett umfahren müssen, um dann erst am Ende einreisen zu können. Also habe ich umgeplant und den Hinweg auf eigener Achse, die Rückreise dann aber mit der Fähre von Klaipeda nach Kiel gebucht.

Vorteil: Nach Besuch der beiden Orte kann ich jeden beliebigen Grenzübergang für die Ausreise wählen. Ich muss mich nur an die 72-Stunden-Frist halten. So fällt die Wahl auf Nida auf der Kurischen Nehrung als Ausreiseübergang nach Litauen, was die Routeplanung sehr viel logischer erscheinen lässt.

Soweit die Theorie…

Wir (Carola und ich) starten dann an einem sonnigen Septembersonntag unsere Reise nach Russland und ins Baltikum. Die Wettervorhersage verspricht für die nächsten Tage Sonne bei Temperaturen um die 20 Grad und ich bin mir sicher, dies nach den Kapriolen in Norwegen und Schottland in diesem Jahr verdient zu haben.

Dafür stehen wir etwas nördlich von Osnabrück zum ersten Mal im Stau. Die Autobahn ist voll gesperrt und es geht von drei Spuren auf eine. Ich zirkele die GS zwischen den Schlangen vorbei und wir kommen so in etwa 30 Minuten über die Ausweichstrecke, welche die Autofahrer heute zwei Stunden kosten wird. Was für ein Chaos! Mit PKW hätte ich schon längst die Nerven verloren, was auf den etwa 20 Kilometern immerhin einem Autofahrer gelingt, der einfach nicht will das wir es auf dem Motorrad leichter haben.

Zwischen Bremen und Hamburg hat dann einer der wenigen LKW heute einen Unfall mit Vollsperrung ausgelöst und wir haben das Glück, direkt beim Erkennen der Situation noch schnell die Ausfahrt nehmen zu können. Insgesamt stehen wir heute dreimal im Stau auf einer deutschen Autobahn und es nervt mittlerweile nur noch. Überall Baustellen und Behinderungen. Dabei ist Sonntag und ich denke mit Sorge daran wie es hier unter der Woche zugeht…

Bei Lübeck fahren wir auf die A20 vorbei an Rostock und Greifswald bis auf Usedom und unser Tagesziel „Heringsdorf“. Heute ging es nur ums Kilometer abreissen und das hat soweit auch geklappt. Booking hat uns das „Hotel Wald und See“ (Gutes Haus!) präsentiert und wir checken gegen Abend dort ein. Heringsdorf kannte ich im Gegensatz zu Carola noch nicht, finde den Ort aber sofort ganz schön.

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Am nächsten Morgen haben wir es im Angesicht der eher kurzen Tagesetappe nicht eilig und schauen uns den Ort in Ruhe nach dem Frühstück an. Carola war vor etwa 30 Jahren mal zu einem Motorradtreffen hier und wir suchen den damaligen Organisator, der seinerzeit eine Metzgerei hatte. Dank Google finden wir das Geschäft und bei dem Namen erinnert sich Carola auch wieder. Ich ermutige sie einfach mal reinzuschauen und sie findet auch tatsächlich „Chrissi“, der sie sogar wiedererkennt. Wir quatschen eine Weile über damals und Motorräder und verabschieden uns dann an den Strand, die Promenade und die schöne Seebrücke.

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Gegen elf Uhr checken wir aus und es geht wenige Kilometer östlich hinter Ahlbeck über die polnische Grenze. In Swinemünde bin ich deutlich besorgt, weil der Strassenbelag in Form von Kopfsteinpflaster mit Schlaglöchern nichts Gutes für den weiteren Verlauf der Tour verspricht, aber das ist nur für ein kurzes Stück so schlimm. Im weiteren Verlauf finden wir (wie auch später) meist einwandfreie Strassen und Wege vor.

Die Swina hinter der Stadt kann man nur per Fähre überqueren und wir stellen uns brav an. Satte drei Fähren sorgen für einen zügigen Verkehr und sind obendrein auch noch kostenlos. Dazu ein Traumwetter mit strahlendem Sonnenschein und 20 Grad, was will man mehr?

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Die Route heute habe ich entlang der polnischen Ostsee geplant, immer an der Küstenstrasse entlang. Leider sieht man nie viel von der Ostsee und das ist der deutschen Küste sehr ähnlich. An der Nordsee ist es meistens der Deich der den Blick versperrt, an der Ostsee meistens Wald. Oder auch Deich mit Wald… Man sieht jedenfalls mehr alte Baracken mit Wellblechdach als Strand und Meer.

In Rewal machen wir kurz halt und ziehen an einem Bankautomaten 200 Zloty (ca. 50 Euro). Dann wollen wir ans Wasser und finden den Hafen in Mrzezyno. Wir stellen das Motorrad dazu auf einem öffentlichen Parkplatz unten am Hafeneingang ab und neben uns taucht sofort ein ziemlich verdreckter junger Bursche auf, der fünf Zloty Parkgebühr kassieren will. Dazu hat er ganz kreativ einen Zettelblock dabei, auf dem er – nicht weniger kreativ – jedes Blatt abgestempelt hat, denn Stempel sehen ja immer halbwegs offiziell aus. Jedenfalls offizieller und seriöser als er selbst und sein Kumpel im Hintergrund. Das ganze wirkt eher wie einer Art Schutzgelderpressung, aber ich halte die fünf Zloty für weniger schädlich als die Kreativität der beiden Vögel während unserer Abwesenheit. Trotzdem bin ich mir beim Snack im Hafenrestaurant nicht sicher, ob ich nun beruhigt oder besorgt sein soll…

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Weiter geht es über Kolberg und Koszalin nach Darlowo, wo wir irgendwie mit dem Hotelangebot nicht so richtig klarkommen. Entweder es ist der Vier-Sterne-Schuppen (brauchen wir nicht) oder die sehr, sehr, dubiose Absteige. Booking hat ein paar Kilometer weiter in Dabki noch das „Delfin Hotel“ für uns und wir fahren nochmal etwa sieben Kilometer über gerade noch akzeptable Strassen bis dorthin.

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An der Rezeption muss ich etwas diskutieren, da die Damen offenbar meinen, der deutsche Tourist könne für weniger auch ruhig etwas mehr bezahlen. Irgendwann geben sie aber auf und ich nehme eine kleine Ferienwohnung mit Frühstück. Dabki als Ort und das Hotel Delfin lohnen keine weiteren Erläuterungen. Nur der Strand ist ganz schön, aber irgendwie auch typisch für die Ostsee. Immerhin bekommen wir eine prima Kulisse mit schönem Sonnenuntergang präsentiert.

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Neuer Tag, neues Glück. Heute verlassen wir die Küste und fahren durch das Landesinnere über Slupsk und die dort beginnende 210 südlich nach Bütow. Von dort geht es vorbei an Danzig nach Marienburg (Malbork) und wir besuchen die ebenso berühmte, wie beeindruckende alte Festung der Tempelritter. Der deutsche Orden hat die Anlage seinerzeit komplett aus roten Ziegelsteinen erbaut und dies ist die grösste Anlage dieser Art, mindestens in Europa. Wer an Malbork vorbeikommt, sollte auf jeden Fall einen Besuch der Burg einplanen.

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Über Elblag fahren wir dann wieder hoch an die Küste des Frischen Haff bis Frauenburg (Frombork), der Wirkungsstätte eines gewissen Nikolaus Kopernikus.

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Dieser ist auch in der dortigen Basilika begraben. Ausnahmsweise hatte ich etwa zwei Wochen vorher mal nach einem passenden Hotel gesucht und mit dem „Pod Wzgorzem“ ein ansprechendes Haus unmittelbar zu Füssen der Basilika entdeckt. Die Bewertungen waren ausgezeichnet und der Preis unschlagbar. Kurz: Es stimmt alles, das Hotel kann man blind buchen! Lage, Zimmer, Personal, Frühstück: Von uns jeweils Bestnoten!

Wir schauen uns die sehenswerte Kirche an und spazieren am Abend noch an den Hafen und etwas durch den Ort.

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Carola entdeckt dann noch einen Gedenkstein für die vielen Flüchtlinge, die genau hier im bitterkalten Frühjahr 1945 versucht haben vor der russischen Armee zu fliehen und dabei vielfach umgekommen sind.

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Den Abend verbringen wir dann bei Essen und einem Glas Wein im Hotel. Carola ist derweil etwas angespannt, da für morgen die Einreise nach Russland auf dem Programm steht und sie Land und Leute nicht gerade in bester Erinnerung hat. Aber jetzt gibt es kein Zurück mehr!

Am Morgen prüfe ich nochmal Ausrüstung, Motorrad und Papiere und wir fahren bei Braniewo volltanken. Weniger Kilometer später erreichen wir bei Gronowo die russische Grenze und ich bin hocherfreut: Nix los und neben uns vielleicht nur zwei weitere PKW, dazu noch Russen. Das verspricht eine schnelle Einreise. Der Posten präsentiert sich genau so wie ich es erwartet hatte, bis auf den recht freundlich grinsenden Grenzer, der gleich nach Beendigung der Formalitäten das Motorrad respektvoll bewundert und sich Hersteller und Hubraum erläutern lässt. Direkt im Anschluss soll ich ihm unseren Routenplan erläutern, was ich auch gerne mache. Meinen Ausführungen auf der Karte des Tankrucksacks lauscht er leicht ungläubig, um dann „Are you crazy?!“ auszurufen – mehr als Feststellung denn als Frage… Und bin begeistert: Alle Sorgen umsonst.

Ich nehme dann unsere Pässe entgegen und darf weiter, was mich angesichts der unkomplizierten Abfertigung entzückt. Keine Schwierigkeiten, keine tieferen Kontrollen, kein Rumgestempel im Pass. Ich freue mich schon, aber nur bis ich 50 Meter später von einer Schranke gestoppt werde. Aus einem winzigen Wachhaus stolziert eine ebenso mürrische wie laute Lady – ich nenne sie mal Olga – mit der sehr strengen Ansage des Wortes: „Visum!“

Ich – in der idiotischen Annahme der Kollege vorher hätte bereits alles elektronisch erledigt – zeige nur hinter mich und antworte „Kollega“, was Olga nun nochmals lauter, energischer und strenger mit „Visum!!!“ quittiert. Das war keine Bitte, das war ein Befehl! Sie ist noch recht jung, aber ihre Karriere wird sie ganz sicher mal bis zur Lagerleitung des Gulag bringen, da bin ich mir sicher!

Weil die Papierkontrolle noch ein paar mal vorkommen wird, kürze ich jetzt mal ab: Pässe, Fahrzeugschein, Visa = PFV. Ausserdem verzichte ich auf gestochenscharfe Digitalfotos der Grenzanlagen, denn ich fürchte, Olga ist damit nicht einverstanden…

Da ich Olga weder folgen noch russisch antworten kann, nimmt sie nun ihr Funkgerät um den Kollegen anzurufen und uns dann deutlich angesäuert weiterzuwinken. Die Prozedur mit 72-Stunden-Visum kannte sie scheinbar noch nicht. Etwas irritiert starte ich den Motor und rolle nun übervorsichtig weiter, um wenige Meter später die ganze Pracht der russischen Hauptgrenzanlage zu erblicken: Videokameras, Scheinwerfer, Zäune, Wachhunde, Waffen – alles was das Herz begehrt! Und ich hatte schon Sorge, die wären nachlässig geworden…

Okay, das mit der unkomplizierten Abfertigung war vielleicht doch etwas naiv?! Hier kommt zunächst eine – im Vergleich zu Olga – freundlichere Beamtin auf uns zu, um Pässe und Fahreugschein abzuholen. Sie verschwindet in einem Gebäude und kommt nach etwa zehn Minuten wieder um uns weiterzuwinken. Ich nehme an, sie hat im Computer den vorliegenden Visaantrag geprüft und alles für die Kontrollen vorbereitet. Jedenfalls hat sie danach Papierkram vom Gebäude ins Kontrollhäuschen getragen.

Es geht satte 20 Meter bis unter die Überdachung, wo der nächste Kollege, wiederum verhältnismässig freundlich, aber im atemberaubenden Tempo, die Formalitäten im Mix von Russisch und weniger Englischvokabeln erläutert. Es empfiehlt sich hier zuzuhören und aufzupassen, denn man bekommt nur die eine Chance. Zwei Zollerklärungen für das Motorrad muss ich ausfüllen und eine Erklärung unterzeichnen, dass ich die russischen Zollvorschriften erhalten, gelesen und verstanden habe… Klar, kein Problem! Sodann erhalten wir noch eine Broschüre mit diversen abgestempelten Zetteln darin. Das Dokument mit der Aufschrift „zetta“ identifiziere ich später als Krankenversicherung. Die ist im 72-Stunden-Visum bereits im Preis enthalten und das erklärt auch, warum man bei dieser Visa-Variante keine gesonderte Auslandsversicherung beantragen oder nachweisen muss.

Wir halten nun sogar unsere Pässe zurück, inklusive einem absolut sauber eingearbeiteten Visa-Aufkleber und je einem kleinen Zettel im Pass, der bei der Ausreise abgegeben werden muss. Geht doch! Es versteht sich von selbst das man auf alle seine Unterlagen penibel aufpassen sollte, denn wenn davon bei der Ausreise etwas fehlt, dürfte es Diskussionen geben. Jetzt nur noch die eigentliche Zollkontrolle mit Durchsuchung von Koffer links und rechts. Packrolle und Tankrucksack mögen sie nicht, die bleiben zu. (Schusswaffen künftig also immer ins Weichgepäck!) Abschliessend checkt die nächste Beamtin am nächsten Wachhaus ob alle Pässe vorhanden und mit Visa versehen und der Fahrzeugschein dabei ist: PFV!

Und 30 Meter weiter gelangen wir dann an einen geschlossenen Schlagbaum mit roter Ampel und Stoppschild. An der Schranke steht der nächste in Uniform um vor der Öffnung abschliessend PFV zu prüfen. Kein Mensch dieser Welt kann mir weissmachen, dass diese einstündige Show betriebswirtschaftlich sinnvoll ist. Und dabei hatten wir nicht mal erwähnenswerten Verkehr!

Aber: Wir sind in Russland und auf dem Weg zu Omas Heimat.

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Das Navi routet mit den Openstreetmaps einwandfrei und führt uns erst in Richtung Kaliningrad und dann auf der 27A-028 südlich über weite Ebenen ins ehemalige Gerdauen.

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In der alten Kreisstadt biegen wir in Richtung Norden ab. Neuendorf (heute Novoselki/Новоселки) ist ausgeschildert und die kleine Siedlung, etwa 500 Meter hinter dem Ortsausgang ist leicht als das ehemalige Neuendorfshof erkennbar.

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Fünf Häuser (wenn man die halb verfallenen Gemäuer als solche bezeichnen darf) stehen direkt an der Strasse, aber ich vermag keines anhand alter Beschreibungen oder Fotos zu identifizieren.

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Doch immerhin, es ist der Geburtsort meiner Grossmutter und wir sind angekommen, dazu noch bei traumhaftem Wetter. Landschaftlich ist es genau so wie Oma immer erzählt hat: Traumhafte Weite mit Feldern, Wiesen und Hügeln.

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Die kläffenden Hunde künden dann von einer aktuellen Bewohnung, also nix mit Geisterort. Gleiches drei Kilometer weiter im ehemaligen Neuendorf (heute Novoselki). Hier wohnen Menschen und schauen nur etwas erstaunt angesichts einer fotografierenden deutschen Motorradbesatzung.

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Zumal durch den Ort wegen der Sackgasse und Umkehrzwang ohnehin kein Verkehr läuft: In Novoselki ist die Welt echt zu Ende!

Wir machen ebenfalls kehrt und fahren zurück nach Gerdauen (heute Zheleznodorozhny/Железнодорожный) um uns wenigstens noch die frühere ostpreussische Kreisstadt anzusehen.

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Aber auch hier bietet sich uns ein eher jämmerliches Bild mit verfallenen Gebäuden, kaputten Strassen und der bemitleidenswerten Kirchenruine.

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Auf dem Marktplatz, der garantiert noch den baulichen Zustand von 1912 besitzt, stehen zwei leidlich zerlumpte Stände mit Plastikzeugs und irgendwelchen Stofffetzen.

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Und die Szenerie ist angereichert mit einem ebenso typischen Strassenbild: Frauen mit für diese Jahreszeit viel zu dicken Jacken, Kopftuch und Tüten oder Taschen in jeder Hand.

Vielleicht haben wir in Abbarten (heute Prudy/Пруды) ja mehr Glück, denn das war bis zu ihrer Flucht Omas Wohnort. Wobei „Wohnort“ auch in diesem Fall eher eine Übertreibung ist. Wir fahren dann nur etwa 25 Kilometer und versuchen dort unser Glück.

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Prudy besteht aus fünf oder sechs Häusern, so ganz genau kann man das nicht bestimmen. Es hängt im Wesentlichen davon ab, ob man eine Ansammlung gestapelter Steine mit aufgelegten Wellblechresten noch als Haus oder schon als Ruine zählt.

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Ich parke die GS am Rand des schmalen Weges aus Kopfsteinpflaster (ohne Sorge, denn hier kommt sowieso kein Fahrzeug vorbei) und erkunde das, was von Abbarten übrig ist.

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Leider auch hier ohne eines der Gebäude von alten Bildern wiederzuerkennen.

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Während ich wenigstens ein paar aktuelle Fotos schiesse, kommt aus der Ferne ein junges Mädchen im höheren Teeniealter auf uns zu. Carola spricht sie an und zeigt eines der alten Fotos. Zu meinem grossen Erstaunen entwickelt sich sogar ein Dialog zwischen den Beiden. Sie erklärt, ihr ganzes Leben in Prudy verbracht zu haben und – unter deutlichem Gelächter – das es ganz sicher im weiten Umkreis kein solches Haus geben würde! Aber sie würde gerne ihre Grosseltern holen, die müssten es wissen.

Das ist uns dann aber doch etwas unangenehm und wir lehnen dankend ab. Zurück bleibt mein Respekt für meine Frau, dass man nach so vielen Jahren noch eine Konversation auf Schulrussisch  führen kann! Kurze Zeit später sehen wir das arme Mädel auf einem Feldweg mit Plastikflaschen Trinkwasser holen…

Naja – wenigstens waren wir in Omas Heimat und konnten die Landschaft geniessen.

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Da, wo die Russen keine sozialistischen Grausamkeiten hingeschlampt haben, kann man Ostpreussen noch heute als wunderschönen, bewaldeten, grünen und hügeligen Landstrich bewundern. Und dort, zwischen den Ruinen lässt sich erahnen wie es hier in besseren Zeiten aussah.

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Aber heute ist das Landleben der Russen augenscheinlich noch von Entbehrungen, Langeweile und Missmut geprägt. Wir sehen während unserer ganzen Zeit in der Oblast Kaliningrad nie einen lächelnden Menschen. Spätestens jetzt weiss ich, warum so Heuchler wie Gregor, Oskar und Sahra dann doch lieber in Deutschland bleiben…

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Aber ab nach Norden, vorbei am nicht weiter erwähnenswerten Kaliningrad (besteht aus Plattenbauten die von Industriegebieten umzingelt sind) und bei Zelenogradsk auf die abzweigende Strasse 27A-015 über die Kurische Nehrung.

Bereits nach wenigen Kilometern dann ein Holzgebäude mit Schranke. Ich bin etwas erschrocken: Grenze? Sperrgebiet? Aber das vorsichtige Heranfahren offenbart lediglich den Einstiegspunkt zum Nationalpark und der ist gebührenpflichtig. Rächt es sich nun, dass ich keine Rubel getauscht habe? An der Kasse lege ich einfach mal meine Kreditkarte vor und werde prompt bedient. Zwei Personen mit Motorrad ergeben 450 Rubel (ca. 6,30 Euro) und die Mastercard erledigt die Zahlung völlig anstandslos.

Wir fahren dann den 50 Kilometer langen russischen Teil der Nehrung ab. Das Navi zeigt mir links und rechts Wasser in unmittelbarer Nähe, nur leider sieht man davon nichts, denn die Strasse führt die ganze Zeit im Wald entlang. An einem Parkplatz machen wir dann aber doch halt und gehen einen mit Holzbalken geebneten Weg über die Dünen ans Meer.

Jedenfalls lohnt sich der kurze Fussweg, denn die Küste ist hier wirklich schön und hat durchaus Flair!

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Zwischendurch gibt es noch ein paar seichte Kurven, die sicherlich extra für uns Motorradfahrer eingebaut wurden und jede Menge Warnschilder vor Elchen und Wildschweinen. Carola sieht sogar mal eins seelenruhig am Strassenrand stehen, während ich mich besser auf die Fahrbahn konzentriere.

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Irgendwann kommen wir dann bis Kilometer 49 und jetzt bin ich vorgewarnt, denn es folgt etwas südlich von Nida der Grenzübergang nach Litauen und (hoffentlich) unsere Ausreise. Wie schon bei der Einreise zunächst ein Vorposten mit Schranke, Videoüberwachung und Grenzsoldat. Es beginnt die übliche Prozedur: PFV plus Absichten! Ich überlege den Vorschlag eines moderierten Workshops für die Prozessoptimierung der Grenzabfertigung, halte aber besser die Klappe.

Wir dürfen mit dem deutlichen Hinweis „no stopping, no parking!“ weiterfahren. Etwa einen Kilometer später folgt dann die richtige Grenzstation. Hier ist nun mal gar nichts los und neben uns befindet sich nur ein einzelner russischer Audi in der Abfertigung. Wir stehen aber zunächst 10 Minuten an einer verschlossenen Schranke mit roter Ampel und Videokamera bis wir zur Kontrolle weiter dürfen.

Der Grenzer fragt mich: „Weapon, Drugs, Amber?“ (Waffen, Drogen, Bernstein) was ich entschlossen verneine! Glauben die wirklich, ein deutscher Motorradtourist packt sich neben die zerlegte AK47 eine Tüte Gras und ein Säckchen Bernstein in die Seitenkoffer? Auch er schaut dann sicherheitshalber in den Alukisten nach. Wie gesagt: Waffen immer ins Weichgepäck! Es folgt auch bei ihm PFV und wir dürfen satte 10 Meter weiterrollen, damit die nächste Trulla in ihrem Glaskasten prüft ob die PFV in Ordnung sind… „same procedure“, ich kürze das mal ab!

Schliesslich zockeln wir raus aus Russland, nur um gleich die nächste Grenzkontrolle der Litauer zu passieren, wie gehabt: PFV, Reiseroute, Zollkontrolle. Eigentlich besteht der Unterschied nur in den Anzügen mit Flecktarnmuster. Da die Prozedur wieder dauert, habe ich Zeit für wichtige Überlegungen: Die Russen waren ja eher förmlich angezogen und während ich sinniere, welcher der Dresscodes im Kontext der aktuellen Herbstmode passender ist und die Papiere wieder verstaue, winkt aus einem anderen Postenkastenhäuschen mit Schiebefenster eine ältere Dame. Als ich näher komme, will ich schon PFV zücken, aber diesmal hat sie mich reingelegt: Sie fordert fünf Euro Nationalparkgebühr, die ich dann auch brav zahle, denn das Wildschwein soll ja auch leben. Danach vor dem letzten Schlagbaum nochmal das Übliche zum Abschluss: PFV – die gesamte Ausreiseprozedur dauert etwas über 30 Minuten.

Wir sind nun in Litauen und während ich mich noch freue, den nächsten Länderaufkleber für den Seitenkoffer verdient zu haben, registriere ich die Vorteile der EU, denn sofort wirkt alles wesentlich gefälliger und gepflegter.

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Dabei war auch Litauen 50 Jahre lang ein Teil der Sowjetunion. Jetzt fahren wir den zweiten, litauischen Teil der Kurischen Nehrung für weitere etwa 50 Kilometer und passieren dabei noch den recht nett anzuschauenden Ort Juodkrante. Smiltyne liegt dann schon vor der Kulisse von Klaipeda und wir müssen nur noch übersetzen.

Unsere letzte Unbekannte ist daher noch die kleine Fähre, die uns über den schmalen Wasserstreifen von der Kurischen Nehrung aufs Festland nach Klaipeda bringen muss. Wir nehmen am Hinweisschild den ersten Abzweig nach rechts und erblicken die Fähre mit ein paar gerade auffahrenden PKW. Es gibt kein Ticketbüro und so fahren wir einfach auf, während sich zwei Sekunden später die Rampe hinter uns aufstellt und das Schiff ablegt: Punktlandung auf einer kostenlosen Fähre. Klasse!

Während der Überfahrt sehen wir dann auch schon die DFDS-Fähre und haben einen schönen Blick auf den Hafen von Klaipeda.

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Das Navi führt uns dann wieder tadellos durch die Stadt in Richtung DFDS-Terminal, während ich an der Strasse einen Lidl-Markt erblicke und Carola die Chance wahrnimmt, unseren Wein- und Nahrungsvorrat aufzufüllen (in dieser Reihenfolge!)

Am Terminal von DFDS der schon aus Ijmuiden/Amsterdam bekannte, unkomplizierte Checkin: Pass vorzeigen, Ticket entgegennehmen, fertig! Wir fahren in Richtung Fährschiff und stellen uns in die Reihe für das Boarding. Direkt vor uns steht ein Gefährt, bei dessen Anblick ich meinen Augen kaum traue: Ein 1926er Willys mit reichlich Patina, Staub und Rostlöchern auf Holzspeichenrädern und mit australischem Kennzeichen!

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Ich spreche die beiden Männer natürlich gleich an und erkundige mich nach deren Reise. Sie sind vor zwei Jahren in Bangkok gestartet und die südliche Seidenstrasse gefahren, vorbei an der Grenze zu Afghanistan, den Karakorum Highway auf über 4000 Höhenmetern, Kirgistan, Almaty in Kasachstan (wo sie das alte Auto ein Jahr „geparkt“ haben), Georgien und Armenien, Russland und schliesslich ins Baltikum. Jetzt wollen sie von Klaipeda nach Kiel und über Berlin und Hoek van Holland nach London. Was danach kommt überlegen sie noch…

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Ich bin ebenso fassungslos wie begeistert und die Wartezeit bis zur Auffahrt auf die Fähre vergeht wie im Flug, während wir uns über die Vorzüge von selbst organisierten Individualreisen austauschen. Die beiden hatten jedenfalls nie irgendwelche Probleme mit fremden Menschen und waren auch vom Hauptteil Russlands begeistert. Nur an der Grenze von Kasachstan gab es Theater, weil bei der Ausreise die maximal drei Monate gültige Einfuhr des Fahrzeugs abgelaufen war. Um der horrenden Geldstrafe zu entgehen, haben sie Kasachstan dann kurzerhand und erfolgreich woanders verlassen. Da hat der Datenaustausch der kasachischen Grenzbehörden wohl nicht so gut funktioniert…

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Nachdem wir sozusagen bis ins Kellergeschoss des Schiffs abgefahren sind, legt die Athena Seaways dann sogar etwas vorzeitig gegen 20:30 Uhr in Klaipeda ab und wir beziehen unsere Aussenkabine.

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Vorher wurde die GS fachgerecht durch das Ladepersonal fixiert. Im Gegensatz zur Nordseefähre ist das diesmal Teil der Serviceleistung und man muss sich nicht selbst darum kümmern. Auch gut!

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Das Abendessen im Restaurant ist in Ordnung und ich registriere erfreut die deutlich niedrigeren Preise im Vergleich zur Fähre nach Newcastle. Dinner im Buffetrestaurant 15 Euro und Frühstück 7,50 Euro pro Person ohne Vorausbuchung: Alles prima. Nur das Restaurantpersonal wirkt etwas angestrengt. Bei der Interaktion mit den Passagieren ist hier eher noch Luft nach oben.

Später gehen wir noch raus auf die Oberdecks und schauen uns um. Sogar einen Helikopterlandeplatz gibt es hier, dann kann ja nichts mehr schiefgehen.

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Insgesamt ist die Ostseepassage aber mehr auf den Frachtverkehr ausgelegt als auf motorisierte Reisende. Es sind jedenfalls deutlich mehr LKW und deren meist osteuropäische Fahrer auf dem Schiff als Touristen. Wir fühlen uns jedenfalls ganz wohl und die See ist auch ziemlich ruhig.

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Kiel erreichen wir dann ziemlich pünktlich und wir wollen schnell die Chance wahrnehmen, den Heimweg noch am gleichen Tag hinter uns zu bringen. Aber da haben wir die Rechnung ohne den Entladeprozess gemacht. Die Information das wir um 16 Uhr anlegen ist zwar korrekt aber nutzlos, denn zunächst fahren die LKW ab. Diese Prozedur dauert für alle Wartenden eine gefühlte Ewigkeit ohne irgendeine weitere Ansage. Erst um 17:10 Uhr können wir dann abfahren, schade!

So führt uns der Heimweg in die Dunkelheit (was für Motorradfahrer ja durchaus nicht egal ist…) und wir kommen erst in der Nacht zuhause an, immerhin aber diesmal trocken und ohne Stau.

 

Was uns sonst noch aufgefallen ist:

Die Strassen in Polen und Russland sind fast durchgehend in gutem Zustand und das gilt auch für Etappen abseits der grossen Bundesstrassen. Nur manchmal findet man noch echt schlechte Streckenteile.

Bei den Gebäuden in Polen ist der alte Ost-Stil noch deutlich erkennbar. Ich fürchte, das wird noch Jahrzehnte dauern, bis die Sünden des sozialistischen und kommunistischen Einflusses korrigiert sind.

Frisch gezogene Openstreetmaps haben uns besonders in Russland den Hals gerettet. Ich kann an dieser Stelle nur nochmal das wirklich gute Kartenmaterial loben!

Auf die Papierkarten als Backup und für die Übersicht im Tankrucksack würde ich aber nicht verzichten wollen.

 

Fast Facts zum Russland-Visum, Variante 72-Stunden-Kaliningrad:

*** UpDate: Das 72h-Visum ist seit 01/2017 nicht mehr verfügbar!***

  1. Antrag via Visa-Agentur König-Tours in Brühl (Empfehlung!)
  2. Kosten regulär 90 Euro pro Visum (je nach Dringlichkeit/Bearbeitungszeit ggf. mehr)
  3. Für Antrag nötig: Kopie/Scan Reisepass (Nur Hauptseite mit Daten)
  4. Online: Antragsformular ausfüllen und absenden
  5. Gebühr überweisen mit Auftragsnummer
  6. Email mit Bestätigung der Agentur für elektronisches Visum abwarten
  7. Einreise auf dem Landweg: Grenzübergang Gronowo/Mamonowo (Und NUR HIER!!!)
  8. Erforderliche Dokumente a.d. Grenze: Reisepass, Fahrzeugschein, Passfoto 3x4cm
  9. Visumeintrag erfolgt erst an der Grenze selbst (ist elektronisch hinterlegt)
  10. Erhaltene Papiere, Dokumente, Zettel unbedingt zusammenhalten!!
  11. Ausreise über JEDEN beliebigen Grenzübergang (innhalb der 72-Stunden-Frist)

*** UpDate: Das 72h-Visum ist seit 01/2017 nicht mehr verfügbar!***

Ausserdem:

DFDS-Fähre Klaipeda-Kiel im September 2016, mit zwei Personen, Aussenkabine, Motorradtransport, Gebühren, komplett 247 Euro. Abfahrt Klaipeda 21:00, Ankunft Kiel 16:00 (Jeweils Ortszeit)

Ortszeit Russland (Kaliningrad) und Litauen +1 Stunde ggü. Deutschland und Polen

Polen 100 Zloty ca. 25 Euro

Russland 100 Rubel ca. 1,38  Euro

Litauen zahlt mit Euro

Grüne Versicherungskarte für das Fahrzeug inkl. RUS empfohlen, aber bei mir nie kontrolliert.

Auslandsreisekrankenversicherung NICHT nötig, da im 72h-Visum enthalten! (Für andere Visatypen aber schon!)

Mastercard funktioniert in Russland immer dort wo es ein Terminal gibt (Tankstellen/offizielle Büros/Geschäfte)

Tankstellennetz ist sehr dicht und auch auf dem Land ausreichend

Mobilfunkempfang in der Oblast Kaliningrad fast durchgehend vorhanden.

Hauptstrassen gut bis sehr gut, Nebenstrassen überwiegend gut und nur sehr selten sehr schlecht.

Englisch wird praktisch gar nicht gesprochen, evtl. vereinzelt an der Grenze, in Polen aber oft von den Jüngeren.

 

Die Reiseroute ab Usedom (Klick für größer):

Route RUS

Gesamtdistanz: 1.934 Kilometer (exkl. Fähre)

Reisezeit: 1 Woche im September 2016

Schäden/Verluste: Ostpreussen

 

 

 

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9 Kommentare

  1. Christian CLASS 04/01/2017

    Es war etwas kurz , du bist zu schnell durch Ostpreussen durchgefahren , und leider sind zu wenig Fotos zu sehen ; aber trotzdem sehr interessant . Ich war auch mal in Ostpreussen , mehrmals im von Polen besetzten Teil ( der wenigstens in viel besserem Zustand als Nordostpreussen ist ) , und ein Mal vor 3 – 4 Jahren in der russischen Besatzungszone . War fast überall , und bin auch durch Gerdauen durchgefahren ! ( = zum Teil in sehr schlechtem Zustand und sogar im Zerfall … ) . – Wird auch irgendwann mal wieder deutsch , wie die ehemalige DDR . Nur eine Frage der Geduld ; einst kommt der Tag der Befreiung !

  2. ebee 05/01/2017 — Autor der Seiten

    Hallo Christian, leider hatte ich nicht mehr Zeit. Die Arbeit hat gerufen und irgendwann muss man ja auch Geld verdienen. Den Teil mit „Besatzungszone“ und „Befreiung“ habe ich allerdings nicht verstanden…

  3. Thomas 16/04/2017

    Hallo Elmar, ich bin bei Recherchen zur Einreise ins Kaliningrader Gebiet auf Deinen Bericht gestoßen und hängengeblieben. Sehr interessant und eindrucksvoll geschrieben! Dieses Theater mit den Ein- bzw. Ausreiseformalitäten kennen wir von einer Tour mit Abstecher in die Ukraine. Bis auf das dort nicht notwendige Visum ist der Rest vergleichbar und hat uns über 2h gekostet… Ich wünsche Dir jederzeit unfallfreie Touren und gute Berichte!

  4. ebee 17/04/2017 — Autor der Seiten

    Hallo Thomas, schön das es dir gefallen hat. Grenzen und die dortigen Formalitäten haben ja auch immer etwas unterhaltsames 🙂

  5. Holger 17/04/2017

    mit Deiner negativen Einstellung und den immer wieder vorkommenden Bemerkungen über Russland…hast Du eine solche Reise nicht verdient.
    fahr das nächste Mal gleich in`s Baltikum.

    Ich freue mich, wieder nach über 10 Jahren auf mein russisches Kaliningrad. war früher 3 x dort und immer wieder begeistert von der Freundlichkeit und spontanen Einladungen.

    Meine Seele geht in Russland auf, wie die schöne, große rote Morgensonne!

  6. ebee 18/04/2017 — Autor der Seiten

    Hallo Holger, ich habe keine negative Einstellung, im Gegenteil – ich habe mich auf Kaliningrad gefreut, das wurde nur nicht wirklich erwiedert. Du fühlst Dich dort aber offenbar gut aufgehoben und ich begrüsse das wirklich sehr!

  7. Daniel 03/06/2017

    Vielen Dank für den sehr guten Reisebericht. Ich bin auch am Planen einer Reise in dieses Gebiet, schade gibt es die erleichterte Visumprozedur nicht mehr.

  8. Maxmoto 28/11/2019

    Ich mag Deine Reiseberichte schon mal grundsätzlich, weil ich daraus viel für mich mitnehmen kann.
    Bei diesem ist mir bei „Gerdauen“ eine gelesene Geschichte aus meiner Schulzeit eingefallen und ich hab Google bemüht und gefunden.
    Vielleicht liest Du sie (ist ganz kurz) und hast hinterher noch mehr Verständnis für Deine Großmutter.
    http://www.marnach.info/masurenrhein/waelder/gerdauen.html
    Maxmoto

  9. ebee 28/11/2019 — Autor der Seiten

    Beeindruckend, an was du dich alles erinnerst! Und vielen Dank für den Link, das hilft beim Verständnis. Übrigens erkennt man die Kirche auf der Zeichnung noch heute wieder.

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