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Malediven

Nein, dies ist kein Reisebericht. Diesmal möchte ich nur ein paar Tipps und Infos für diejenigen loswerden, die abseits von Motorradtouren auch klassische Aktivreisen mögen.

Üblicherweise beginnen wir ein neues Kalenderjahr mit einem Tauchurlaub, bevorzugt in Ägypten. Das haben wir diesmal auch gemacht, aber weil wir beide die Malediven auf unserer Reiseliste hatten, buchten wir uns zusätzlich eine Tour in den Indischen Ozean.

Ich versuche mich kurz zu fassen:

Wir sind sehr bequem mit Turkish Airlines von Düsseldorf mit Zwischenstopp in Istanbul geflogen, was ziemlich beschämend war. Der neue Airport von Istanbul, der etwas nördlich der türkischen Metropole liegt, lässt deutsche Flughäfen aussehen wie zweitklassige Regional-Airports. Unglaublich, und alles dort funktioniert!

Aber zurück zum Reiseziel…

Bei den Malediven handelt es sich um etwa 1200 Inseln, die sich über 870 Kilometer südlich von Indien im gleichnamigen Ozean gruppieren. Der einzige internationale Flughafen (Hauptstadt Male) liegt ziemlich in der Mitte und der hat schon bessere Zeiten gesehen, aber da hält man sich nicht lange auf. Das bedeutet, wenn du eine weit entfernte Insel buchst, hast du von dort nochmal einen unangenehm langen Transfer.

Das wollten wir vermeiden und haben uns für das Meeru Resort entschieden. Die Fahrtzeit mit dem Schnellboot von Male beträgt nur etwa 45 Minuten. Das Meeru-Resort liegt im Nord-Male-Atoll.

Die Formalitäten erledigt man relativ einfach direkt „On Arrival“ am Airport. Danach geht es vom Ausgang des Flughafengebäudes kurz über die andere Strassenseite, wo von einem kleinen Hafen die Schnellboote zu den nahegelegenen Inseln abfahren. Die entfernten Inseln erreicht man mit dem Wasserflugzeug, was natürlich teurer ist als mit dem Schnellboot.

Noch im Flughafengebäude kann man übrigens SIM-Karten für das mobile Internet kaufen. Ich hatte zur Sicherheit meinen mobilen HotSpot mit WorldSIM dabei und darauf verzichtet. Das hat sich wenig später als richtig erwiesen. Das WiFi auf unserer Insel war flächendeckend hervorragend. Wir haben also weder eine lokale SIM, noch den HotSpot gebraucht.

Das Meeru-Resort belegt die komplette Insel, was auch so üblich ist, denn die Malediveninseln sind allesamt eher klein und davon gibt es nur wenige Ausnahmen. Die Grösse der Meeru-Insel misst etwa 1500 mal 400 Meter. Das ist ausreichend, da wir auch mal ein paar Meter am Strand entlang laufen wollten, ohne dass wir fünf Mal an unserem Haus vorbeikommen.

Üblicherweise kannst du verschiedene Arten von Bungalows oder Häuser buchen. Die teuersten sind die „Jacuzzi-Water-Villas“, die direkt auf dem Wasser liegen und über einen Steg erreichbar sind. Ob man das braucht mag dahingestellt sein. Wir brauchen sowas nicht und sind auch rückblickend froh, darauf verzichtet zu haben.

Im Gegenteil: Vom Anfang des Stegs erinnert die Häuserreihe etwas an sozialen Wohnungsbau…

Eine Stufe „darunter“ liegen die Strandvillen, die – wie es der Name schon sagt – direkt am Strand, am Wasser liegen. Das ist nett, hat unserer Meinung nach aber ebenfalls keinen entscheidenden Mehrwert.

Wir haben uns für einen „Beachfront-Bungalow“ entschieden. Der sieht auf dem Bild übrigens wesentlich kleiner aus als er ist. Innen hat der Bungalow mehr als ausreichend Platz und ein offenes Bad mit Dusche und Whirlpool.

Vor dem Bungalow gibt es eine kleine Terrasse mit Liegen und dem wunderbaren Blick auf das Meer.

Ich hatte zwar schon einiges über die Malediven gehört, aber wie schön es da wirklich ist, muss man mit eigenen Augen sehen.

Natürlich sind wir zunächst mal zum Wasser gelaufen. Und was sehen wir als erstes: Einen kleinen Riffhai, direkt vor unseren Füssen.

Aber noch ein paar Infos zur Insel: Die Meeru-Insel (ich nenne die einfach mal so…) hat zwei Restaurants, einen (kleinen) Golfplatz (den wir nicht brauchen), Tennisplätze, einen Hafen und eine Tauchbasis (die mir sehr wichtig ist!).

Durch ihre Grösse kann man durchaus ein paar Minuten durch einen Palmenwald laufen, wenn man die Insel denn durchqueren möchte.

Dabei können wir uns auch den Golfplatz anschauen, zu dessen Qualität ich wegen fehlender Fachkenntnis nichts sagen kann. Ich weiss aber, dass es aus Platzmangel keine 18 Löcher sind…

Die Kurzversion zum Restaurant: Fantastisch!

Die Langversion: Dreimal täglich kannst du es dir hier gutgehen lassen. Das jeweils passende Buffet setzt jeden Tag neue Schwerpunkte und das Essen ist wirklich toll. Wasser gibt es immer und überall kostenlos. Alkoholische Getränke sind (für uns kostenpflichtig) und sehr teuer!

Generell kann man üblicherweise All-Inklusive buchen oder Vollpension. Wir haben letztere Variante gebucht, weil dann Essen und Wasser kostenfrei sind und man nur die Extrawünsche (Getränke) bezahlen muss. Der Preisunterschied bei der Buchung war so exorbitant (ca. 1000 EUR pro Person), wir hätten es vermutlich nicht geschafft, die Differenz angemessen in Alkohol umzuwandeln. Und das, obwohl Alkohol teuer ist.

Eine Weinflasche kostet 45 Dollar, ein normales Glas Bier 10 Dollar und jedes Cocktail 15 Dollar. Wie gesagt war der Preisunterschied zu All-Inklusive aber so gross, dass wir mit Vollpension gut bedient waren. Unsere Schlussrechnung hat das später auch bewiesen.

Trinkwasser wird jeden Tag frisch im Bungalow nachgefüllt. Sollte das nicht reichen, bekommt man im Restaurant Nachschub. Wir haben Thermosflaschen von Dometic mitgebracht, die sind dafür ideal und das Wasser bleibt angenehm kühl.

Die Getränke werden immer auf den Bungalow gebucht und man zahlt bequem beim Checkout am letzten Tag. Auf den Malediven sind die Preise übrigens immer in US-Dollar angegeben und so wird dann auch gezahlt. Trinkgeld wird natürlich sehr gerne cash angenommen, ebenfalls in Dollar. Wir hatten aber auch Ein- und Zwei-Euro-Stücke dabei und die hat niemand abgelehnt.

Oh, noch was, und das ist auch erwähnenswert: Dresscode.

Es gibt Hotels, da wird grosser Wert auf die Kleidung gelegt, was ja auch generell in Ordnung ist (Solange es nicht in den Schickimicki-Bereich abdriftet). Im Meeru sollte man lediglich „angemessen“ zum Essen erscheinen. Auch das kann ich verstehen. Das bedeutet hier, idealerweise kommst du nicht in tropfnasser Badehose ins Restaurant, du musst aber auch keinen Anzug tragen. Eine ordentliche kurze Hose und ein einfaches Hemd sind völlig ok.

Die einzigen Schuhe, die du brauchst sind übrigens FlipFlops, denn die Insel ist eine reine Barfussinsel. Entweder du läufst barfuss oder in FlipFlops. Jeder weitere Schuh – auch Turnschuhe – sind während des Aufenthalts völlig überflüssig. Manche Damen mögen dies anders sehen (meine nicht…), es ändert aber nichts an der Situation…

Womit wir bei weiteren wesentlichen Dingen sind: Klima, Wasser, Strand.

Die Luftfeuchtigkeit ist für Mitteleuropäer ungewohnt hoch, was sportliche Aktivitäten durchaus anstrengend macht. Wenn du frisch aus der Dusche kommst, hält das etwa drei Minuten an. Danach bist du wieder bereit für den nächsten Duschgang.

Zwei, besser drei Liter Wasser am Tag sollte man trinken, wenn man taucht auch mehr. Luft und Wasser liegen bei sehr angenehmen 30 Grad.

Der Strand und die Umgebung sind so, wie man es auf Postkarten sieht. Das ist eigentlich schon unverschämt. Der Sand ist wirklich schneeweiss und die Palmen stehen bis ins glasklare, türkisfarbene Wasser. Unglaublich.

Hier war deshalb auch kein Photoshop im Einsatz, ehrlich:

Na gut, wir sind im Mai, zur Regenzeit auf den Malediven, aber abgesehen von ein paar dunklen Wolken ab und zu kommen wir trocken durch unsere Zeit. Der Vorteil: Es ist deutlich ruhiger jetzt.

Tiere gibt es auf der Insel auch. Wir sehen zum ersten Mal Flughunde, da eines dieser Exemplare direkt in dem Baum hinter unserem Bungalow rumhängt. Manche bezeichnen sie als Vampir-Fledermäuse. Uns haben sie aber in Ruhe gelassen.

Weit verbreitet und immer schnell verschwunden, sobald man näher kommt sind viele Echsen. Sieh es mir bitte nach, dass ich die genaue Bezeichnung eines jeden Tieres nicht parat habe…

An den Stegen zu den Wasserbungalows gibt es Krebse in imposanter Grösse und auch sehr viele kleine, die sich in winzigen Löchern im Sand verstecken, sobald man näher kommt.

Und am Strand laufen grosse Vögel herum, ohne uns nach Erlaubnis zu fragen…

So, was machen wir mit dem angebrochenen Nachmittag wenn wir nicht tauchen?

Wir gehen zum Hafen und schauen uns den Sonnenuntergang mit einem Cocktail an.

Kommen wir zum Tauchen, also einem fast ebenso wichtigen Hobby wie Motorradfahren oder Flugzeug fliegen.

Die Tauchbasen unterscheiden sich häufig durch ihre Leitung, Organisation und das Equipment. Was wir schon an unseren Urlaubsorten vorgefunden haben, reicht von gammeliger Bretterbude (Tunesien) über lustlose Touristenabfertigung (Griechenland), toller Urlaubsbasis (Ägypten) bis hin zur Profi-Basis (hier!). (Wobei die genannten Beispiele in jedem der genannten Länder austauschbar sind…)

Wie gesagt haben wir es bei der Meeru-Basis mit einer lobenswerten Version zu tun! Ich schaue mir zu Beginn immer ganz gerne den Kompressorraum an, denn was dort fabriziert wird, muss ich später einatmen. Das ist mir nicht völlig egal. Hier sieht der so aus:

Ähnlich geht es in den Räumen für die technische Ausrüstung weiter. Alles ist sehr ordentlich und gepflegt.

Zu unserer Zeit fahren abwechselnd zwei Tauchboote aufs Meer. Da wir im Mai hier sind, ist keine Hauptsaison und die Anzahl der Taucher ist freundlich gesagt „überschaubar“, was mir mehr als recht ist. Rudeltauchen ist nicht so meins.

Bei den ersten Ausfahrten bin ich nur mit zwei weiteren Tauchern auf dem Schiff. Wir haben daher ausgesprochen „chillige“ Dives.

Die Tauchbasis im Meeru-Resort heisst „Euro-Divers“ und ist wie schon beschrieben sehr gepflegt und sehr gut organisiert. Mangels Hausriff auf unserer Insel muss man allerdings immer mit dem Schiff hinausfahren. 

Morgens startet die erste Tour um 08:30 Uhr mit zwei Tauchgängen, gegen Mittag kann man um 14:00 Uhr rausfahren, allerdings nur für einen Tauchgang.

Als dann nach einigen Tagen auch die letzten Taucher abgereist sind, wird grosszügig mit den anwesenden Guides aufgefüllt, alles Damen. Ich komme damit klar…

Ich darf auf den Malediven meinen 200. Tauchgang notieren und bin happy. Der Computer hat dabei übrigens 29 Grad Wassertemperatur geloggt, du kannst also bequem im Shorty tauchen.

Noch ein paar Kurzinfos zur Kleidung:

  • No: Jeans, lange Hosen, Schuhe, Jacke
  • Yes: Leichte Hemden, Shirts, Flipflops

Für die Einreise muss rechtzeitig vorher auf der offiziellen Webseite der maledivischen Behörden eine Gesundheitserklärung abgegeben werden. Das ist kostenlos, solange man das auf den offiziellen Seiten macht. (Hinweis: Bis August 2024 musste das auch bei der Ausreise gemacht werden. Dies ist nun nicht mehr der Fall).

Das Online-Formular kannst du hier ausfüllen: IMUGA

Mit Moskitos hatten wir keine Probleme.

Die Malediven sind 4 Stunden weiter als Mitteleuropa. Du hast also etwas Zeitunterschied und einen kleinen Jetlag.

Tauchen ist recht teuer. Ein Tauchgang liegt bei 100-120 Dollar und ein Bootstrip kostet nochmal 10-20 Dollar extra, was obligatorisch ist, da man ohne Boot nicht zu den Tauchspots kommt. Leihausrüstung kommt natürlich noch hinzu. Grob kann man sagen, dass das Tauchen auf den Malediven etwa doppelt so teuer ist wie im mediterranen Raum oder in Indonesien.

Als Fazit sind wir uns einig: Die Malediven sind ein Must-see-Reiseziel! Wir waren positiv überrascht und begeistert, aber wir würden nicht ein zweites Mal dorthin, weil wir zum Tauchen schneller und günstiger nach Ägypten kommen und sich die Malediven für eine Rundreise nicht eignen.

Und zum Motorrad fahren gibt es dort logistisch-geografische Grenzen…

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1 Kommentar

  1. Jürgen 09/02/2025

    Hallo Elmar,
    schön Dich zu lesen und freut mich das es Dir/Euch augenscheinlich gut geht … das ist fein. Auch ohne Motorrad als zweiter Hauptdarsteller hast Du -mal wieder- unterhaltsam und informativ getextet und bebildert … ein Quell der Freude.
    Gruß Jürgen

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