Der Saisonstart 2016 führt uns nach Norditalien, da unsere obligatorischen Tauchreviere wegen diverser Unwägbarkeiten religiöser Fanatiker diesmal ausfallen.
Livigno ist dabei gleich aus mehreren Gründen interessant: Traumhafte Skirouten im Winter, Mountainbike- und Motorradparadies im Sommer, Zollfreiheit und die Nähe zu großartigen Pässen wie Stelvio-, Reschen- und Ofenpass.
Die Anreise aus dem Norden gelingt über zwei alternative Routen. Zum einen über die A5 (Basel, Zürich, Landquart, Klosters, Zernez) oder über die A7 (Füssen, Fernpass, Landeck, Pfunds, Zernez). Bei ersterer Variante empfiehlt sich ab Klosters der Autozugtunnel Vereina, der alle 20 bis 30 Minuten die 19 Kilometer schweizer Fels durchquert. Danach geht es in beiden Fällen durch den einspurigen Munt-La-Schera-Tunnel.
Nachdem wir erst im vergangenen Sommer wieder die Vorzüge Livignos genießen durften, zog es uns dieses Frühjahr für eine Skiwoche in die Lombardei. Livigno bietet sehr viele gute Hotels, Pensionen und Ferienwohnungen zu akzeptablen Preisen. Wir sind relativ anspruchslos und kommen auch sehr gut mit einer der schönen Ferienwohnungen klar. Der Ort selbst ist relativ groß, dabei aber trotzdem gemütlich und auch immer für eine ausgedehnte Shoppingtour geeignet, was vor allem die Damenwelt nach der Durchfahrt zu vieler Pisten- oder Passkilometer milde stimmt.
Wir sind als erprobte Selbstversorger einerseits gerne mit einfachen Mahlzeiten unterwegs, genießen aber auch begeistert die Vorzüge der italienischen Küche in den zahlreichen, sehr guten Restaurants. Das Preisniveau darf man durchaus als „günstig“ bezeichnen. Eine Pizza für 8 Euro und ein Liter Vino de la Casa Bianco für 12 Euro sind kein Problem.
Die Pisten und Lifte sind selbst in der Hochsaison nie überfüllt. In diversen österreichischen Skigebieten haben wir da zuletzt ganz andere Dinge erlebt. Der Ort Livigno liegt auf ca. 1.800 Meter und man fährt auf beiden Talseiten Ski. Im Osten liegt das Gebiet „Mottolino“ und im Westen „Carosello 3000“ mit der maximalen Lifthöhe von 2800 Metern. Beide Skigebiete sind über kostenlose Buslinien erreichbar und wer sein Zimmer klug auswählt, fährt morgens vom Haus auf die Piste und am Abend auch auf Ski zurück.
Gut und stimmungsvoll ist in Livigno immer das Rahmenprogramm. Die Einheimischen haben durchaus musikalische Talente, die bereits zur Mittagszeit dargeboten werden. Überall an den Hütten wird noch richtig gute Rockmusik live mit E-Gitarre oder Saxophon gespielt. Natürlich fehlt auch das Apres-Ski-Programm unter einem der vielen Schirme im Tal nicht.
Und wer schon im Frühjahr nicht auf Motorkraft verzichten möchte, findet selbst hier eine Möglichkeit in Form von Schneemobilen (Verleih und Touren im Norden von Livigno).
Fazit:
Livigno ist eine echte Empfehlung, sowohl im Sommer als auch im Winter. Dafür sorgt auch die kluge Einstellung der Einwohner auf alle Arten von sportlicher Betätigung (Ski, Langlauf, Wandern, Mountainbike, Motorrad), ohne sich auf eine Jahreszeit festlegen zu müssen. Das nebenbei auch noch ein Einkauf zu zollfreien Konditionen lockt, macht den Ort noch interessanter.
Wirklich deutlich günstiger sind hier Spirituosen (Livigno ist ein Paradies für Scotch-Kenner!), Sonnenbrillen und teilweise Bekleidung (Alle bekannten Marken) aber auch Elektronikartikel (Kameras, Smartphones, Tablets). Gute Beispiele für Rabatte sind Scotch-Whisky (50-60% günstiger), Ray-Ban-Brillen (ca. 30%), GoPro-Kameras (ca. 20-30%) und nicht zu vergessen die Spritpreise (Frühjahr 2016: Benzin 87 Cent, Diesel 71 Cent).
Ein Sechs-Tage-Skipass kostet pro Person 228,- EUR, hier habe die Preise mittlerweile deutlich angezogen. Eine gescheite Ferienwohnung mit zwei Schlafzimmern bekommt man in der Winter-Hauptsaison ab 800 EUR pro Woche. Ansonsten empfiehlt sich für Kurzentschlossene auch hier ein Blick auf booking.com
Weitere Infos und Links:
Vereina-Tunnel One-Way 38,- CHF
Munt-La-Schera-Tunnel Hin+Rück 44,- EUR
Öffnungszeiten Tunnel Munt-La-Schera
Bellavista (Restaurant und Ferienwohnungen)